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Kategorie: Allgemein
Von: Rt
Dernière des Theaterprojektes: „Swinging Berlin – Tanzen verboten“
Eine großartige vorerst letzte Vorstellung von „Swinging Berlin –Tanzen verboten“ konnten die zahlreichen Zuschauer am letzten Donnerstag im Forum der IGS sehen.
Die Lust auf Bewegung, Tanz, Musik und Theaterspiel war den Spieler*innen durchweg anzumerken. Die pure Lebenslust stand konträr zu den Vorstellungen der Nationalsozialisten. Die im Forum der IGS-Geismar aufgebaute Bar, Leos Bar, war ein Ort des Tanzes und des Vergnügens und gleichzeitig auch ein Ort der Zuflucht für die Jüdin Emma und für junge Menschen, die dem autoritären Naziregime entgehen wollten, die den Krieg und die anstehende Einberufung in den Krieg vergessen wollten. Im Laufe des Stückes drang die nationalsozialistische Realität in das ungezwungene Leben in der Bar immer weiter ein. Doch Tod und Terror wollten die Schüler*innen nicht spielen, weil sie wissen, wie jüdische Mitmenschen im Nationalsozialismus verfolgt, gequält und ermordet und wie junge Männer im Krieg verroht, verletzt und getötet wurden. So blieb am Ende der Swing als Ausdruck und Wunsch nach Freiheit, selbstbestimmtem Leben und unbeschwertem Vergnügen.
Eine Zuschauerin schrieb: „Ihr habt mich mit eurem Spiel sowas von voll erreicht! Ich habe mich selten von einem Spiel so gefangen gefühlt, ihr wart so mitreißend, man konnte so gut nachfühlen, wie es vielleicht damals gewesen sein könnte. Die Verzweiflung der jungen Leute, der Galgenhumor, ohne den man das vermutlich gar nicht aushalten konnte, die Freude an der Musik und am Leben, den Widerstand gegen die Regierenden und ihre ausführenden Organe, vor allem auch den Zwiespalt, in dem man so schnell geraten konnte. Verrate ich Freunde, um liebe Menschen vor dem Krieg zu bewahren? Ich denke niemand von uns kann sagen, wie er gehandelt hätte.“
Herausragend waren die spielerischen und musikalischen Leistungen von: Carla Becker, Christoph Reuter, Jan Kaplaneck, Jan-Erik Heilmann, Jaron Herbst, Jonas Waltert, Kaja Klusmann, Klara Kreuzer, Lene Weiß, Leo Kilper, Leonard Arnemann, Maximilian Abraham, Mila Albrecht, Mino van Noort, Nico Fischer, Pia Hasse, Pia Marie Turrey, Shalin Andreas, Simon Horstmann, Thore Laschke, Vaishnavi Thiaparan, Victoria Beckel, Yanthe Liv Glienke und Zoé Richter.
Das Theaterprojekt wurde von Agnes Giese (JT), Laura Kohlhoff (IGS), Birgit Ott (IGS), dem Schüler Maximilian Abraham (IGS) künstlerisch geleitet, Jennifer Helm entwickelte mit den Spielern die Choreographien; für die Organisation und Koordination war Ursula Rath-Wolf (IGS) zuständig.
Ein großes Theaterprojekt ist nur mit finanzieller und ideeller Unterstützung möglich, die es vom Jungen Theater, von der Stiftung Alemannia zu Göttingen und vom Förderverein Pro Gesamtschule sowie dem Kollegium und der Schulleitung der IGS erhielt. Das Leitungsteam bedankte sich bei allen genannten und ungenannten Mitwirkenden, die zum Gelingen des großen Theaterprojektes beigetragen haben!