"Vielfalt und individuelle Wege im Umfeld einer Leistungs- und Verantwortungskultur"

von Ingo Trüter

Hospitation am "Scholli" in Lüdenscheid im Rahmen des Programms für deutsche Schulpreisträgerschulen

"Vielfalt leben. Individuelle Wege gehen", so lautet das Motto des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Lüdenscheid. Schon das Motto ähnelt unserem. Da dieses nordrhein-westfälische Gymnasium ebenfalls für seinen erfolgreichen Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft bei überdurchschnittlichen Leistungen mit dem Deutschen Schulpreis 2014 prämiert worden ist, besuchten wir, Ingo Trüter und Hanne Hohmeister, diese Schule in der vergangenen Woche. Wie setzt diese Schule die Modelle und Methoden der Begabtenförderung um? Welcher Leistungsbegriff steht hinter ihrem Konzept? Wie sieht ein vom Deutschen Schulpreis prämiertes Förder- und Forderkonzept aus? Mit diesen Fragen im Gepäck machten wir uns auf den Weg.

Das "Scholli", ein kleines Gymnasium mit sinkenden Schüler:innenzahlen, hat ein umfängliches Förder- und Forderkonzept, das "umklammert" wird von etablierten, verbindlichen Lern- und Förderplänen: Ist die Versetzung gefährdet, schreiben Fachlehrer:innen Lern- und Förderempfehlungen (LuF), die dann in Gesprächen mit den Schüler:innen, ihren Eltern und Klassenlehrer:innen in Förderplänen verschriftlicht und am Elternsprechtag bilanziert werden. In diesen Förderplänen entscheiden sich die Schüler:innen für schulische Maßnahmen, die uns in ihrer Breite beeindruckt haben: Lerntutorien, Lernbetreuung, Lernplanung, Schülercoaching, Lernpatenschaften und Hausaufgabenbetreuung sind Wege, um die Versetzung zu ermöglichen. Hierfür werden Schüler:innen der Jahrgänge acht bis zehn im AG-Bereich zu Trainer:innen ausgebildet. Diese übernehmen nun die Förderung ihrer jüngeren Mitschüler:innen und damit ein Stück Verantwortung für ihre Schule. "Sich in den Dienst ihrer Schule zu stellen“, sei schon lange profilbildend für ihr Gymnasium, erklärt uns die ehemalige Schulleiterin. So bieten, in Fortbildungen umfänglich ausgebildete, Sporthelfer:innen in den großen Pausen in der Sporthalle Bewegungsangebote (zB Parcours oder Ballsportarten) und darüber hinaus diverse AGs eigenverantwortlich an.

Sprachbegabte Schüler:innen können neben Englisch zwei weitere Fremdsprachen parallel lernen und Schüler:innen, die fachspezifische Begabungen haben, können im sogenannten Drehtürmodell am Fachunterricht höherer Klassenstufen teilnehmen. Frühstudium, Schülerakademie und "Leistung macht Schule" sind weitere Möglichkeiten zur Entfaltung der eigenen Interessen und Begabungen.

Vieles davon bieten wir an der IGS GCL bereits an und könnten es sicher leicht auf unserer Homepage und in Informationsveranstaltungen vorstellen. Eine vertiefte Reflexion unserer Erkenntnisse und eine Vorstellung in unterschiedlichen Gremien werden folgen, sicher auch konkrete Überlegungen, was wir davon vertieft umsetzen wollen.

Hanne und Ingo Schulhof Preise Scholli innen

Zurück