Verfolgt, verschollen, aber nicht vergessen

von Ingo Trüter

Schüler:innen erinnern an die Göttinger Familien Wagner und Prager am Platz der Synagoge

In einer bewegenden Gedenkveranstaltung am Platz der Synagoge erinnerten die Schüler:innen des Seminarfachs „Auf den Spuren der Nationalsozialisten in Göttingen“ an die Göttinger Familien Wagner und Prager. Mehrere hundert Zuschauer:innen folgten gebannt ihrer Erzählung über die Geschehnisse in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 in Göttingen und das weitere Schicksal der jüdischen Familien.

Moses Wagner wurde aufgrund einer Behinderung 1940 in Brandenburg ermordet und konnte Deutschland – im Gegensatz zu den anderen Familienmitgliedern – nicht mehr rechtzeitig verlassen. Er war fast vergessen, nur sein Name fand sich eingraviert unter dem Göttinger Mahnmal. Die Schüler:innen konnten ihm mit Hilfe eines wunderschönen Familienfotos wieder ein Gesicht geben. Sein Schicksal gab Anlass, darüber nachzudenken, wie wir heute in unserer Schule und unserer Gesellschaft Inklusion leben sollten. Die Schüler:innen betonten auch die aktuellen Forderungen jüdischer Mitbürger, die Perspektive zu wechseln und das Judentum nicht erst mit Hitler beginnen und mit der Schoa enden zu lassen, sondern den aktiven Dialog zu suchen.

Der Oberstufenchor unter der Leitung von Birgit Ott trug mit den Stücken Donna Donna und dem Kanon Hine Ma Tov zu der friedvollen Atmosphäre bei. Die Band Juniper (Leo, Aaron, Felix und Tim) eröffnete die Gedenkveranstaltung mit der Ballade My Funny Valentine und begleitete den Chor instrumental.

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